25.01.2021

Kinder – ganz auf Empfang

In mir lebt immer noch ein neugieriges Kind. Es ist offen wie ein Tenntor und bereit zu Gefühlsäusserungen, die in allen Tonlagen aus der Seele herausbrechen damit sie frei und stark wird. Wutausbrüche kleiner Kinder sind wunderbar.

Von Geburt an sind Kinder auf Empfang. Alles ist Spiel. Dieser Zustand ist überlebenswichtig für Menschen und Tierkinder, und er gründet auf Urvertrauen. Für mich bedeutet das Liebe zum Leben in Bewegung. Das Unbekannte ist mir freundlich gesinnt, jede Erfahrung macht Erkenntnis möglich.

«Du bist ja so naiv!», habe ich gehört. Oder «Kontrolliere deine Gefühle!».
Wie bitte, warum? Für mich tönt das nach Unsinn.

Sobald ich ein Ereignis von aussen bewerte (kritisiere), bin ich nicht dabei. Distanz erhöht den Kommentator, wiegt ihn in Sicherheit und ist mit Oberflächlichkeit behaftet. Diese Strategie dient zur Absicherung von etablierten Überzeugungen und zur Selbstbestätigung. Wissen aus Büchern hilft wenig, kann höchstens an schon Vorhandenes anknüpfen, die eigenen Erfahrungen sind richtungweisend. Persönlichen Gefühle verstecken sich oft im Unbewussten.

Was erleben wir?

Kinder drücken sich klar aus und werden oft missverstanden, wenn wir Erwachsene den Kindern in ihrer Wahrnehmung nicht folgen können und vor allem auf unsere Vorstellung von Falsch und Richtig fokussiert sind. Das geschieht auch unter Erwachsenen.
Unsere Wahrnehmung verändert sich und wir bleiben mit der Zeit in Gewohnheiten stecken. So machen wir das Tenntor zur gewöhnlichen Haustür und die bleibt bei wachsender Einsamkeit immer öfter verschlossen. Wir landen im Bunker.

Kinder sind auf ihre naive Art wertfrei kritisch. Das ist kein Widerspruch in sich. Sie bringen alles auf den Punkt und wollen ganz klar wissen was es ist, wie es geht. Daraus entsteht Vorzeigen – Nachmachen.
«Ganz klar» hat mit Genauigkeit zu tun. Die lässt sich Zeit und entsteht durch Wiederholung im Spiel, das Spass macht. Wer von Anfang an Perfektion fordert, hindert den Prozess.

Ohne Vorbilder sind wir orientierungslos. Unser intellektuelles Potenzial spielt hier eine untergeordnete Rolle. Unser Handeln gründet immer auf Gefühlen, bewusst und unbewusst.
Freude macht uns widerstandsfähiger damit wir länger auf Empfang sind. Nach innen und nach aussen, um uns besser kennen zu lernen.

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